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Dramatik der Schönheitskonkurrenz
zweier Frauen
 

Eindrucksvolle Schneewittchen-Aufführung als Tanztheater - Kooperation der Burgbühne Dilsberg mit der Ballettschule Krüger-Maitrel

 
29./30. September 2001

Eigentlich schade, zwei farbenprächtige Aufführungen von Schneewittchen und ihren getreuen Helfern und eben doch nur eine relativ geringe Zuschauerresonanz. Viel Arbeit war in nur knapp vier Wochen von Gisela Zeller von der Burgbühne Dilsberg e.V. in der Vorbereitungsphase geleistet worden, zusammen mit den Kindern mit Selbstdisziplin, wenn es darauf ankam, mit den Eltern, die Zeit und Geduld trotz anderweitiger Beanspruchungen aufbrachten. Zusammen auch mit Josephine Evelyne Krüger-Maitrel, deren Ballettschule Eleganz und jugendliche Unbekümmertheit bei den Auftritten einbrachte.
 
Das Tanztheater verfremdete die Substanz des Märchens nach den Gebrüdern Grimm nicht im Geringsten; in den Sprechszenen kam die Dramatik der Konkurrenz von zwei Frauen um die „schönste Schönheit im Lande“ noch in der Verhaltenheit einer sparsamen Gestik unwahrscheinlich ausdrucksvoll zur Geltung. Das Busch- und Baumwerk der Dilsberger Burg verstärkte den märchenhaften Effekt, die Kostüme von Anni Richter, ob im höfischen Glanz gearbeitet oder im einfachen Alltagskleid, schufen eine eigene Realität.
  
2001 Schneewittchen 01Und dann die Akteure oder die Aktricen, mochten sie von der Theater AG des Gymnasiums Neckargemünd, vom Nationaltheater Mannheim, von der Ballettschule oder vom Dilsberg kommen: die Einsätze, die Dialoge perfekt, das Mienen- und Gestenspiel immer der Grundaussage der jeweiligem Szene angemessen. Tanja Bentley verkörperte ein Schneewittchen, das bei aller Zurückhaltung eine unvergleichliche Souveränität vorführte. Verena Zeller, bis in die Haarspitzen und bei jedem Mantelschwung kühle Majestät, die alles und alle beherrschte, nur nicht sich selbst, Alexander Pohnert der liebevolle Prinz, der alles in Harmonie auflöste, Verena Niemeyer, die als Jäger das befohlene Attentat auf Schneewittchen listenreich „umdrehte“.
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Und glanzvoll, was Sabrina Ohlhauser aus der scheinbaren Nebenrolle des „Spiegels“ machte: wie sie anfänglich bis in letzte Tonschwingungen die Königin im Wahn der schönsten Schönheit beließ, um dann mit dem Hammer der Wahrheit zuzuschlagen.


Christian Hoffmann, Eric Ohlhauser und Johannes Ziegler erfüllten in der Livree der Hofdiener eilfertig die Befehle Ihrer Majestät, um hinter vorgehaltener Hand königliche Herrschsucht zu demaskieren. Und dann die Katzen, die Molli und Mauzi: köstlich, wie sie auf der Bühne umherschnurrten und dennoch ihre Krallen zeigten (Eladie Köhler, Jörg Kilius, Juliane Armitter, Pia Frey, Vera und Sophia Ohlhauser, Eva und Judith Langowski, Elif Goksu, Carissima Link, Laura Ziegler). 
  
Schließlich die Zwerge, die sich schützend um ihr Schneewittchen scharten (Simon Winter, Angela Diedler, Madeleine Herbold, Christin Gärtner, Lea Wolf, Tina Horchheimer, Laura Ohlhauser und Torben Gärtner).
  
Maria Roth musste bei der Spielfreude aller kaum ihr Handwerk als Souffleuse ausüben, Petra Lehr als Schminkmeisterin zauberte schöne Gesichter. Vorsitzender Prof. Dr. Dr. Wolfgang Zeller hatte allen Grund, allen Beteiligten an beiden Aufführungen mit Worten oder Blumensträußen zu danken.

Stefan Wiltschko September 2001

 

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Bilder: unbekannt
 
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