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Gaukler, Musik,
Tanz und Gesang verzauberten
die Burgbühne

  
Regen zwang „Sommernachtsreigen“
zur Programmkürzung

8. Juli 2007
  
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Faszinierend schöne, handgearbeitete Kostüme verschiedener Epochen ließen auf der Dilsberger Freilichtbühne vergangene Zeiten auferstehen. Mitreißende Gaukler, anmutige Tänze und historische musikalische Klänge sowie Gesang boten eine unterhaltsame Zeitreise durch fünf Jahrhunderte. Fanfarenklänge verkündeten den Beginn und die Vorsitzende der Burgbühne, Gisela Krambeer-Müller, begrüßte die Zuschauer.
 
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Unmittelbar unterhalb der historischen Burg, welche im nächsten Jahr ihr 800-jähriges Jubiläum begeht, liegt die Freilichtbühne und bot zu dieser Veranstaltung das passende Ambiente. Gleich zu Beginn wirbelte die Gauklergruppe aus Neckargemünd über die Bühne und sorgte für einen temperamentvollen Auftakt. Angeheizt vom rhythmischen Takt des Tamburins jonglierten sie mit Ringen sowie Keulen und demonstrierten raffinierte Tricks mit dem Diabolo.
 
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Die Blockflöte etablierte sich seit der Renaissance, als ganze Instrumentenfamilie durch alle Tonlagen hindurch, in Europa. Mit ihren diversen Flöten begeisterte der Flötenkreis Bammental mit seinen Beiträgen von Paul Peuerl sowie der Suite von G. Ph. Telemann. Mit ihrem gekonnten Spiel begleiteten sie auch die Solistin Gisela Krambeer-Müller bei ihren Liedbeiträgen.
 
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Mit ihrem Mezzosopran ließ sie einen bunt gemischten Strauß an bekannten Melodien erklingen. Dazu trug sie fantastische, zur jeweiligen Epoche passenden Roben. Mit Liedgut aus dem Zeitalter des Barock, einem Volkslied aus dem 16. Jahrhundert oder dem bekannten englischen Volkslied „Greensleeves“ prägte sie den „Sommerreigen“ mit ihren Gesangsbeiträgen.
 
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Parallel zur alten Musik begann man zu Beginn des 20. Jahrhunderts, alte Tänze nach schriftlich überlieferten Zeugnissen nachzutanzen. Bereits seit vielen Jahren begeistert der „Tanzkreis Anni Richter“ in mittelalterlichen Kostümen mit ihren historischen Tänzen. Beim Sommernachtsreigen tanzten sie unter anderem eine fröhlich, lebhafte Gigue. Ein Großteil der überlieferten Tänze stammt aus der höheren Gesellschaftsschicht, weshalb auch oft vom „Höfischem Tanz“ gesprochen wird. Allerdings existieren auch zahlreiche Quellen mit Aufzeichnungen von Tänzen des Bürgertums, wie beispielsweise der Kontratanz.
 
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Die im letzten Jahr neu gegründete Tanzgruppe der Burgbühne „Plaisir de Danse“ hat sich ebenfalls der Wahrung dieser Tradition verschrieben. In authentischen, farbenprächtigen, handgearbeiteten Kostümen der verschiedenen Epochen, von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, versetzten sie die Besucher mit ihrem graziösen Tanz in längst vergangene Zeiten. Das Repertoire reicht von der formvollendeten Polonaise über den „Kontratanz“, ursprünglich ein englischer Gruppentanz, bis hin zur „Pavane“, ein prozessionsartiger Schreittanz des Adels, mit ruhigem und feierlichem Charakter.
 
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Viel Applaus erhielt der „Konzertchor acapella Odenwald“, der trotz einsetzenden Regens, „Französische und italienische Madrigale“ schwungvoll und stimmgewaltig intonierte. Diese mehrstimmigen Vokalstücke weltlichen Inhalts waren eine wichtige musikalische Gesangsform der Renaissance und des Frühbarocks. Nach der verregneten Pause und dem bereits angekündigten Abbruch, hatte der Wettergott doch noch ein Einsehen und der Chor begeisterte ein zweites Mal mit einer Auswahl „Englische und Deutsche Madrigale“. Sehr zum Schmunzeln war der Beitrag „Ein Floh, der beißt und sticht“ und um eine Zugabe kamen die Vokalsänger nicht herum.
 
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Ein fulminantes Bild boten die Gaukler bei ihrem zweiten Auftritt, der ganz im Zeichen des Feuers stand. Jongleure mit brennenden Bällen und Feuerschlucker sorgten für anerkennenden Beifall beim Publikum. Atemlose Stille herrschte beim Fackelaustausch zwei sich gegenüberstehender Gaukler und als zwei Feuerspucker um die größte Flamme wetteiferten, herrschte pure Begeisterung.
 
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Aus allen Richtungen kommend streiften anmutige Elfen durch Bäume und Gebüsch. Mystisch aufziehende Nebelschwaden und der einfühlsame Elfenreigen aus der „Rose“, riefen eine zauberhafte Stimmung hervor. Danach zogen sich die Elfen in ihre Wälder zurück und verkündeten die bevorstehende Pause.
 
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Bedauerlicherweise hörte der Regen auch während der Pause nicht auf und da die Instrumente nicht nass werden durften, blieb der Vorsitzenden Krambeer-Müller keine andere Wahl als die Veranstaltung abzubrechen und den Zuschauern für ihr Durchhaltevermögen zu danken. Zum Abschied tanzte sie mit ihrem Partner Axel Bedbur noch ein Menuett. Dieser überreichte ihr als Dank für die Gesamtleitung, ein prachtvolles Blumengebinde.
 
Text: boe
Bilder: bz
 
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