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„Was wäre das Leben ohne die Frauen und die Liebe?“

Premierenwochenende der Dilsberger Burgbühne begeisterte trotz launenhafter Wetterlage
23. Juni 2007
 
Es ist wieder soweit – die Freilichtsaison der Dilsberger Burgbühne ist eröffnet! Unterhalb der historischen Burganlage begeistert das Ensemble in diesem Jahr mit der herzerfrischenden Komödie „Die Schule der Frauen“ frei nach Moliére.
  
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In historischen Kostümen aber zeitgemäßer Prosa überzeugen die Schauspieler mit Esprit und vermitteln mit großer Spielfreude die Schwächen und Laster in der Beziehung zwischen Mann und Frau.
 
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Das Bühnenbild ist relativ schlicht gehalten: ein Gartenhäuschen, eine Bank, ein paar Buchsbäumchen, aber völlig ausreichend und wirkungsvoll. Die von Regisseur Alfons Duczek bearbeitete Fassung lebt von Beginn an von den Aktionen, dem pfiffigen Wortspiel und den detaillierten Charakteren der jeweiligen Personen.
 
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Die Textpassagen der einfältigen Diener Albert (Günter Engel) und Babette (Gisela Krambeer-Müller) begeistern in erfrischendem Dialekt und verleihen eine besondere Färbung, die man in Schriftsprache so nicht rüberbringen könnte. Mit ihrer ausdrucksstarken Mimik und Gestik erzeugen die Beiden immer wieder Lachsalven. Ein Zuschauer lobte in der Pause voller Anerkennung: „So einen schönen Dialekt habe ich schon lange nicht mehr gehört.“
 
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Zum verständlichen Einstieg in die Materie beginnt die „Schule der Frauen“ mit einem auf Partys üblichen Small Talk zwischen Elise (Uschi Heiligers), einer Dame der besseren Gesellschaft und ihrer Cousine Isabelle (Corinna van Soldt) über den richtigen Umgang mit den Männern, musikalisch von Susana Simon-Gilles auf der Gitarre begleitet.
 
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Arnold (Axel Bedbur) der sich immer über betrogene Ehemänner lustig macht, fasst den Beschluss selbst zu heiraten. Um für sich das Risiko des Ehebruchs möglichst auszuschließen hat er besondere Vorbereitungen getroffen, seine Zukünftige bereits als Vierjährige gekauft und im Kloster erziehen lassen, damit sie ihm später fern jeglicher Verführung und Bildung eine treue Ehefrau wird. Erst vor kurzem quartierte er sie in einem Häuschen in der Stadt ein, zu dem keine Besucher Eintritt haben. Zur Sicherheit lässt er sie von dem einfältigen Dienerpaar überwachen.
 
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Dies berichtet er seinem Freund Christoph (Gerhard Schilling) der die Frauen mit all ihren Tricks kennt und sich darüber amüsiert, auch weil sich Arnold seit einiger Zeit vornehm „Herr von Strunk“ nennt. Robert (Jahnic Beck/Adrian Abele), der Sohn von Arnolds Freund Bernhard bittet ihn um finanzielle Unterstützung und erzählt ihm, dass er sich in Agnes (Katharina Grünberg), die von einem Sonderling namens „von Strunk“ bewacht wird, verliebt habe. Das geliehene Geld soll ihm helfen, Agnes von diesem Trottel zu befreien.
 
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Ohne seine wahre Identität zu enthüllen, horcht Arnold seinen Rivalen aus und ermahnt seine Bediensteten zu besonderer Wachsamkeit. Von Agnes, die ihm naiv von ihrem Treffen mit Robert erzählt bei dem sie in aller Unschuld die Liebe entdeckt, verlangt er diesen abzuweisen, da er selbst der Auserwählte für sie sei. Weil es Arnold trotz aller Vorsicht nicht gelingt seinen Rivalen aus dem Feld zu schlagen, sperrt er die widerspenstige Agnes ein, um jeden weiteren Kontakt zu Robert zu unterbinden.
 
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Unmittelbar danach erhält Arnold Besuch von Christoph, der gemeinsam mit Bernhard (Wilhelm Bedbur) dem Vater von Robert und Heinrich (Herbert Heiligers) dem Vater von Agnes erscheint. Da beide Väter die Heirat ihrer Kinder beschlossen haben, steht Arnold am Ende mit leeren Händen da. Die natürliche Vernunft von Agnes triumphiert über den unnatürlichen Dressurakt.
 
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Am Premierenwochenende trotzten die Laiendarsteller mit einer tollen Gesamtleistung der wechselhaften launischen Wetterlage. Getreu der alten Theaterprämisse: „Es wird gespielt, so lange mehr Zuschauer auf den Rängen sitzen als Schauspieler auf der Bühne stehen“, was eindeutig der Fall war. Somit reiste das wetterfeste Publikum nicht umsonst an.
 
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Die überzeugende Leistung der Akteure begeisterte, die aufmerksamen Zuhörer kamen aus dem Schmunzeln nicht heraus und lang anhaltender Applaus war der gerechte Lohn. Resümee der Premiere: das Wetter ließ zu wünschen übrig – das Stück keineswegs. Davon kann man sich an den folgenden drei Wochenenden jeweils um 20.30 Uhr überzeugen.
 
Hinter den Kulissen
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Mit der neuen Beleuchtungsanlage und einer möglichen Gesamtleistung von 25.000 Watt rückt Peter Meinhard, der für Bühnentechnik und Beleuchtung verantwortlich zeichnet, die Spielszenen ins rechte Licht. Vom Steuerpult im Technikhäuschen bedient er die diversen Fluter und Lampen. Der Lichtplan wurde gemeinsam mit dem Regisseur für die einzelnen Szenen festgelegt und gespeichert, ist aber auch individuell regulierbar. Zur Freude von Harald Breitenbach verfügt die Burgbühne auch über eine verbesserte Tonanlage mit eingebautem PC. Die korrekte Einstellung der drei Funkmikrophone, für die beiden Sängerinnen und die Musikerin sowie der fünf Bodenmikrophone kann man am Display abgelesen und gegebenenfalls verändern, dadurch wird eine optimale Klangqualität erreicht.
 
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Die Bewirtung vor und nach der Aufführung sowie während der Pause übernehmen die fleißigen Helfer im Hintergrund. Für „Babette“ ging der Dienst auch in der Pause weiter, mit lockeren Sprüchen pries sie Liebestaler an. Bei dieser süßen Versuchung musste „Mann“ einfach zubeißen.
Nicht zu vergessen das Team in der Maske mit Michaele Emmerich, Claudia Kücherer, Manuela und Stefanie Klotzbücher, die mit feinen Pinselstrichen den Schauspielern ein perfektes Aussehen verpassen.
 
Text: boe
Bilder: bz
 
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