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Lässig schlendert ein Landstreicher durch die Zuschauerreihen in Richtung Bühne und schlägt ein Buch auf. Als sich der Vorhang öffnet, richtet er sich ein Schlaflager und beobachtet dabei eine Gruppe cooler Kids, die ein Graffiti anbringen. Mit Weihnachten haben die jungen Leute nichts am Hut.
Simon Winter zieht als Landstreicher gekonnt die Fäden und bewirkt mit seiner Geschichte am Ende auch bei den Straßenkids eine überraschende Veränderung.
 
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Die Kids sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie den Mann gar nicht bemerken. Kopfhörer, laute Musik und ein kesser Spruch auf den Lippen, das ist ihre Welt. Wenn ein Späßchen gemacht wird, dann nur auf Kosten anderer. Das bekommt besonders Luke zu spüren, der anders ist als der Rest der Gruppe, feinfühlig und verständnis-voll für seine Umgebung.
  
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Ein krasser Unterschied dazu bildet der Chor der „Regenbogen-kinder“. Sie ziehen durch die Stadt, singen die altbekannten Weih-nachtsweisen und sammeln für einen guten Zweck. Ihr Dirigent lässt sie aufstellen und sie stimmen „Ihr Kinderlein kommet“ an. Zart und rührend erklingen die Solostimmen von Anna Hill und Silvia Grünberg. Da mischen sich die Stadtkids zwischen den Chor und bringen ihn völlig aus dem Takt.
 
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Plump machen sie sich über den Chor lustig und entwenden dreist den Inhalt ihrer Sammeldose. Großspurig verkünden sie: „Wir zeigen euch mal was Musik ist!“
  
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Und bekunden mit ihrem Rap was Sache ist: „Ihr Kinderlein kommet und macht Krawall, jeder der Weihnachten feiert hat doch einen riesen Knall.“ Völlig von sich überzeugt stellen sie einmütig fest: „Wir sind die Kids dieser Stadt und haben Weihnachten satt!“
  
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Luke macht mit, er möchte halt auch dazugehören, wird aber kaum beachtet. Auf die Frage, was heute noch ansteht, müssen die meisten nach Hause zur Familie. Nur die zwei Coolsten bleiben zurück und Luke, der ihnen eine Idee unterbreiten möchte.
 
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Doch mit ihm wollen sie nichts unternehmen, geben ihm einen Schubs und wollen sich verdünnisieren. „Nicht sehr freundlich, junge Herrschaften!“, stellt Landstreicher Charlie fest, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und den Blick auf das Wesentliche im Leben richtet. Nach einem kurzen Geplänkel lädt er sie zu einer Geschichte über einen Mann ein, der mit verschlossenen Augen durch die Welt ging und den Sinn von Weihnachten vergessen hatte. Und da gerade nichts Besseres ansteht, gehen die Drei mit.
  
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Der Vorhang öffnet sich und eine Zeitreise zu den Plätzen beginnt, wo sich der störrische Ebenezer Scrooge erheblich änderte. London im Jahr 1893, ein reges Treiben herrscht in der Stadt und vermittelt das Leben jener Zeit. Reiche und Arme, Erwachsene und Kinder sind kurz vor Weihnachten in fröhlicher Stimmung, jeder auf seine Art und Weise. Man trifft sich und begrüßt sich noch eine Spur herzlicher als sonst, es wird gesammelt und gespendet. Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest hat die Menschen erfasst.
 
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Der liebenswerte Bob Cratchit arbeitet im Büro bei Mr. Scrooge, der ihm das Leben schwer macht. An allem wird gespart, selbst am Licht und an der Kohle zum Heizen. Als Mrs. Jenkins zu Mr. Scrooge möchte, bittet er sie freundlich herein und Platz zu nehmen. Sie vertraut ihm an, dass sie mit der Miete im Rückstand ist und hofft, dass Mr. Scrooge Verständnis habe und sie mit ihren Kindern an Weihnachten nicht vor die Tür setzt.
  
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Vor dem Geschäft von „Marley & Scrooge“ sitzen hungrige Kinder, träumen von etwas Essbarem und betteln um Geld. Eiligen Schrittes geht Scrooge seines Weges und lässt sich nicht erweichen. Harsch vertreibt er die Tagediebe: „Ich habe für Herumtreiber nichts übrig.“
  
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An seinem Schreibtisch gibt er auch Mrs. Jenkins barsch zu verstehen, dass er wenig Zeit hat. Als er ihre Nöte hört stellt er rigoros klar, dass er Geld verleiht und nicht verschenkt. Das gilt auch für Mrs. Jenkins, der er keinen Mietaufschub gewährt sondern eine Räumungsklage ankündigt, wenn sie bis zum nächsten Tag nicht mindestens eine Monatsrate zahlt. „Mein Mann ist tot und die Kinder brauchen doch etwas zu essen.“, fleht sie ihn an und erhält die zynische Antwort: „Ich kann ihnen die Klage auch einpacken.“
  
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Der Landstreicher führt seine Begleiter ins Büro von „Marley & Scrooge“ und und zeigt ihnen den alten Geizkragen, der akribisch sein Geld zählt. Es sind schwere Zeiten, viele finden keine Arbeit, haben nichts zu essen und werden obdachlos, doch Scrooge lässt das kalt. Er hasst Familie und alles was mit Menschen zu tun hat, es sei denn sie bringen ihm Geld. Am allermeisten aber hasst er Weihnachten.
  
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Daran kann auch sein Neffe Fred nichts ändern, der ihn gut gelaunt aufsucht, um ihn einzuladen zusammen mit seiner Familie Weihnachten zu feiern. Es gelingt ihm auch dieses Mal nicht den alten Griesgram umzustimmen. Als er ihm zum Abschied fröhliche Weihnachten wünscht, reißt Scrooge der Geduldsfaden, denn er lehnt diesen Humbug vehement ab. Deutlich gibt er seinem Neffen zu verstehen, dass er endlich gehen soll. Dem tut nur der arme Mr. Cratchit leid, von dem er sich herzlich verabschiedet.
  
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Kurz danach bittet ihn eine Gruppe um Spenden für Bedürftige. Als sie höflich fragen, wie viel sie in die Spendenliste eintragen dürfen, erhalten sie eine harsche Abfuhr. Gefüllte Gefängnisse und aus allen Nähten platzende Armenhäuser, sind seiner Meinung nach gute Nachrichten, damit seien alle bestens versorgt. „Soweit kommt es noch, dass ich dieses faule Lumpenpack unterstütze.“
   
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Cratchit muss bei der Arbeit einiges aushalten. Als er aufgrund der Kälte Kohle nachlegen will fordert Scrooge: „Arbeiten sie schneller, dann wird ihnen warm.“ Eine zweite Kerze für mehr Licht lehnt er ebenfalls ab und nur widerwillig lässt er seinen Angestellten den Weihnachtstag bei seiner Familie verbringen. Dieses Fest hält der geizige Alte für Schwachsinn, für ihn zählen einzig und allein die Geschäfte. Da platzt sogar den coolen Kids der Kragen, eine haut mit der Faust auf den Tisch: „Boah, Mr. Scrooge, jetzt reißen sie sich mal zusammen!“ Dann wird ihr klar, was sie gerade getan hat und fragt Charlie erschrocken: „Hat er das jetzt gehört?“
 
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In der Villa Scrooge richtet unterdessen Butler Alfred alles für die Heimkehr seines Chefs. Dabei greift er freizügig zur Scotch-Flasche und genehmigt sich zum Wohl auf den Alten ein paar Drinks. 
   
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Der Landstreicher präsentiert seinen Begleitern das Wohnzimmer von Scrooge, wo sie, solange sie keinen Quatsch machen, unsichtbar sind. Lässig fletzt sich eines der Kinder in den Sessel und wirft sich Decke über die Füße. Da kehrt Alfred zurück und zweifelt an seinem Verstand, er hatte doch bereits alles sorgfältig gerichtet. Na ja, gerade nochmal gutgegangen. Beherzt bittet er Scrooge nach Hause gehen zu dürfen. „Sagen sie nicht, dass sie auch von diesem Weihnachtsvirus infiziert sind!“ Nur widerwillig lässt er ihn gehen.
  
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Kaum hat Scrooge die Zeitung in der Hand schläft er erschöpft ein. Wie von Geisterhand tauchen Dämonen auf und umkreisen den Schlafenden. Im Wechsel rufen sie seinen Namen und treiben kichernd ihren Schabernack. Als es Mitternacht schlägt schreckt Scrooge verwundert auf und hört eine Stimme: „Ebenezer bessere dich!“
  
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Er glaubt zu träumen, als ihn sein verstorbener Geschäfts-partner Jacob Marley warnt: „Ändere dich bevor es zu spät ist, sonst endest du als ruheloser Geist.“ Aufwühlend berichtet er von der Last seiner Ketten, die ihn an jede schlechte Tat erinnern. „Und deine sind viel länger und schwerer als es meine je sein werden. Ich bin hier weil ich Mitleid mit dir habe, noch besteht Hoffnung für dich.“
  
 
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Dämonen - die Diener der Geister - sorgten mit ihren gekonnten akrobatischen Einlagen im blauen Lichterschein für geisterhafte Spannung und effektvolle Übergänge. Eine starker Auftritt, der das Publikum begeisterte.
  
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Marley kündigt den Besuch von drei Geistern an, die Scrooge aufsuchen. Der Erste um 1 Uhr, der Zweite um 3 Uhr und der Dritte wenn der fünfte Schlag der Uhr verklungen ist. „Und alle gleichzeitig geht nicht?“, fragt dieser überrascht, doch bei diesem Geschäft wird nicht gehandelt. Ohne diesen Besuch wird er als angeketteter Geist enden, der niemals zur Ruhe kommt. „Denke an meine Worte, Ebenezer, wir werden uns nie wieder sehen!“ Marley zieht sich zurück, nur die Dämonen bleiben.
  
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Beim ersten Glockenschlag will sich Scrooge eine Kerze anzünden, da hört er neben sich eine Stimme: „Lass es Ebenezer, mein Licht genügt!“ Vor Schreck fährt er hoch und vernimmt die Antwort: „Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht.“ Eindrucksvoll verkündet der Geist, dass ihn sein Wohlergehen zu ihm führe und er ihn seit seiner Geburt kenne. „Ich bin dein Gedächtnis, dein Tagebuch, deine Geschichte.“
 
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„Spüre meine Hand auf deinem Herzen, schließe deine Augen und reise mit mir zurück in deine Vergangenheit.“ So treffen sie im Internat ein, wo Scrooge als einziger Schüler Weihnachten allein verbringen muss.
  
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Seine strenge Rektorin sieht es nicht gern, dass er verträumt Bücher liest und fordert ihn zum Lernen auf. Zur Strafe nimmt sie ihm sein Lieblingsbuch weg: „Dir treibe ich die Flausen schon noch aus dem Kopf. Dein Vater zahlt nicht für solche Hirngespinste.“
  
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Traurig bricht der kleine Ebenezer zusammen, alle sind an Weihnachten zu Hause nur er nicht. Da überrascht ihn seine große Schwester, die ihn heimlich besucht und ihm ein Buch schenkt. „Vielen Dank Fanny, du bist die beste Schwester der Welt.“ Doch Fanny muss sich beeilen, nicht dass sie noch von der Direktorin erwischt wird. „So ein armes Kind.“, bemerkt der alte Scrooge und bedauert es, dass er so hart zu den Kindern vor seinem Geschäft war.
  
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Die nächste Station ihrer Reise ist das Haus von Mr. Fezziwig, dem Lehrmeister von Scrooge. Hier werden Gäste erwartet und zusammen mit seinem Freund Dick versucht der junge Scrooge die Wünsche seines Chefs zu erfüllen und für den schweren Tisch einen geeigneten Platz zu finden.
    
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Mit einem herzlichen Willkommen begrüßen die Gastgeber ihre Gäste. Gemütlich steht man zusammen und führt angeregte Gespräche, gemeinsam wird auf einen schönen Abend das Glas erhoben. Scrooge kümmert sich unterdessen um flüssigen Nachschub und holt eine weitere Flasche.
  
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Bei seiner Rückkehr rempelt er gedankenversunken an Belle, die Nichte seines Chefs, die ihm den Inhalt ihres Sektglases überschüttet. Eine zauberhafte Begegnung und Belle wird von seinem charmanten Lächeln ganz warm ums Herz. Als er sie um einen Tanz bittet, kommen sie sich auf bezaubernde Weise näher und er will um ihre Hand anhalten.
   
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Zwei Jahre später hat Scrooge nur noch seinen Gewinn im Kopf und kaum Zeit für Freunde oder Belle. Selbst an Weihnachten sind ihm die Geschäfte wichtiger. Traurig gibt sie ihm seinen Ring zurück, lieber will sie einen armen Tropf als einen geldgierigen Mann. Dieser Rückblick erschüttert den alten Scrooge, der verzweifelt ruft: „Mein Gott, du dummer Kerl, folge ihr, halte sie auf - die Liebe deines Lebens.“
   
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Gerade als Scrooge annimmt, dass ihn doch nicht alle Geister besuchen wollen, jagt ihm der nächste Geist einen fürchterlichen Schrecken ein. Genüsslich räkelt er sich in seinem Sessel und lässt sich von Dämonen bedienen: „Du sahst so beschäftigt aus, da wollte ich nicht so hereinplatzen.“ Ebenezer fragt verblüfft: „Nicht so hereinplatzen, sind sie der Geist der verlorenen Späße?“ Humorvoll stellt sich der Geist der gegenwärtigen Weihnacht vor und Scrooge bittet ihn: „Hilf mir! Lehre mich was du mir lehren kannst und lass mich daraus Nutzen ziehen.“
  
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Während der Geist Scrooge zur Familie Cratchit führt, erfolgt auf der Bühne ein faszinierender Umbau. Hier wird in aller Bescheidenheit das Weihnachtsfest vorbereitet und wie selbstverständlich gehen die Kinder ihrer Mutter helfend zur Hand. Martha, die älteste Tochter versteckt sich schnell, um ihren Vater der mit dem kleinen Tim nach Hause kommt zu überraschen.
  
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Obwohl der Kleine ein krankes Bein hat und die Familie mit wenig Geld zurechtkommen muss, fühlt sie sich reich beschenkt. „Das soll reichen? Da wird ja keiner satt.“, stellt Scrooge fest und fragt sich, warum er zu diesem armen Mann immer so gemein ist. Nachdenklich möchte er vom Geist wissen, ob Tim am Leben bleibt, aber der sieht einen leeren Stuhl und eine Krücke ohne Besitzer.
   
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Nach einer weiteren kurzweiligen Umbauphase führt der Geist Scrooge zu seinem Neffen, der mit seiner liebreizenden Frau Gäste empfängt. Obwohl Fred seinen Onkel zunächst humorvoll auf den Arm nimmt, tut ihm der alte Geizhals leid.
  
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„Das hat er nicht von dir!“, stellt der Geist fest und Scrooge grübelt: „Bin ich wirklich so ein schlimmer Mensch?“ Als die fröhliche Runde auf sein Wohl anstößt, bedauert es Scrooge, dass er die Einladung nicht angenommen hat.
   
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„Heute trinken so viele Menschen auf mein Wohl, obwohl ich sie in der Vergangenheit nicht gut behandelt habe.“ Scrooge wird nachdenklich als er sieht, wie die Menschen zwar mit wenig Mitteln aber dafür mit viel Liebe feiern. „Langsam wird mir der Sinn von Weihnachten bewusst.“ Mit diesem Satz macht er den alten Geist sehr glücklich. Scrooge hat noch viele Fragen, doch ihre Wege trennen sich bereits wieder: „Leb wohl und geh den richtigen Weg, Freund!“
  
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Kaum dass der fünfte Schlag verklungen ist, verbreitet sich knisternde Spannung. Gespenstisch und mit starrem Blick taucht der Geist der Zukunft auf. Vor ihm fürchtet sich Scrooge am meisten. „Kann ich die Ereignisse in der Zukunft verändern?“, fragt er, doch der Geist zuckt nur mit den Schultern und zeigt ihm ein Kalenderblatt, es ist der 24. Dezember 1894. „Das ist ja schon nächstes Jahr!“, erschrickt Scrooge.
   
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Der schweigsame Geist gibt ihm ein Zeichen und nimmt ihn mit, um ihm die kommende Weihnacht zu zeigen. Die erste Station ihrer Reise führt sie auf den Friedhof. Auf der Bank sitzt eine ältere Dame und Scrooge schaut sich unsicher um. Die Bank füllt sich mit zwei weiteren gebrechlichen und herzer-frischenden Omis, die sich die neusten Begebenheiten erzählen. Eine will gehört haben, dass es den alten Geizkragen erwischt hat, mausetot sei er. „Das gibt bestimmt ein schäbiges Begräbnis, wo keiner hingeht.“, sind sie sich sicher.
   
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„Hallo Ladies!“, werden die Damen von einem älteren Herrn begrüßt. Er zieht die Einladung zu einem selbstgebackenen Kuchen und einer Tasse Kaffee eindeutig einem ungewissen Leichenschmaus vor. „Über wen reden die Leute so schlecht?“, wundert sich Scrooge.
  
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Zielstrebig und erhobenen Hauptes führt in der Geist an einen anderen Platz und enthüllt einen Stein. Scrooge steht erschüttert vor seinem eigenen Grabstein und sinkt in die Knie. Da sieht er Bob Cratchit, der eine Blume niederlegt und ruft ihm zu: „Sie sind ein ehrenhafter Mann!“
    
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Der Geist nimmt Scrooge mit zur Familie Cratchit, die um ihren Tim trauern, der ohne finanzielle Mittel nicht behandelt werden konnte. Bewegend geben sie sich gegenseitig Halt und das Versprechen, den Kleinen nie zu vergessen. Eine bewegende Szene, die unter die Haut ging und auch die Zuschauer zu Tränen rührte.
   
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Weiter geht es in ein Viertel mit verdreckten Straßen und heruntergekommen Häusern. Erschütternd winden sich zerlumpte und betrunkene Menschen am Boden, es riecht nach Armut, Verbrechen und Elend. Scrooge ist entsetzt als er sieht, dass der skrupellose Bestatter mit den Kleidern von Toten Geschäfte macht und erkennt: „Welch ein Elend! Ich verstehe, ich könnte auch an deren Stelle sein.“ Und er verspricht: „Ich werde Weihnachten in jedem Jahr feiern und nicht nur in meinem Herzen. Der Geist der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft sollen für ewig in mir sein.“

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Scrooge hat seine Lektion verstanden und drei großartig agierende Geister können sich getrost zurückziehen. Bleibt die Frage, ob sie vielleicht auch bei dem einen oder anderen Zuschauer etwas bewirkt haben? Der letzte Geist war der gruseligste von allen, stellen die Kids fest. Ab heute wollen auch sie Weihnachten feiern und sich um Schwächere kümmern. Dem kann Luke nur zustimmen: „Das ist die beste Idee, die ihr je hattet.“
  
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Zurück im Hause Scrooge, wo der Butler seinen völlig veränderten Arbeitgeber kaum wiedererkennt, der ihm für seine Arbeit dankt und das Weihnachtsfest vorbereiten will. Scrooge bittet die Kinder zu sich, die vor seinem Haus Weihnachtslieder spielen und beauftragt sie, seine Gäste einzuladen. Verwundert treffen nach und nach Mr. Jenkins mit ihrem Sohn, Familie Cratchit und sein Neffe Fred mit seiner Frau Julie ein. Alle fragen sich gespannt, was das zu bedeuten hat und Alfred befürchtet: „Ich glaube, er dreht langsam durch!“
   
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Doch dem ist glücklicherweise nicht so, denn auf alle wartet eine freudige Bescherung. Ein einfühlsamer Scrooge ernennt Cratchit zu seinem Teilhaber und überrascht dessen Tochter Martha mit einem Bürojob als Gehilfin. Dem kleinen Tim verspricht er die besten Ärzte aufzusuchen und alle Rechnungen zu bezahlen, damit er wieder gesund wird. Mrs. Jenkins reduziert er die Miete und bietet ihr eine Anstellung zur Unterstützung von Alfred an. Zu guter Letzt schließt er seinen Neffen und Julie voller Herzlichkeit in die Arme.
  
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Ein liebenswerter Scrooge lädt alle ein Weihnachten mit ihm zu feiern, denn eines sei ihm heute Nacht klar geworden: „Es ist nie zu spät etwas besser zu machen.“ Einem großartig agierenden Florian Lindekugel gelang als Scrogge ein überzeugender Wandel, vom hartherzigen Geizkragen hin zu einem hilfsbereiten und mitfühlenden Menschen.
  
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Luke entdeckt einen Brief von Landstreicher Charlie: „Meine jungen Freunde, meine Zeit bei euch war vorbei. Ich hoffe ihr habt einiges gelernt. Vor mir liegt eine lange Reise, denn es warten noch andere Kinder, denen ich die Geschichte von Ebenezer Scrooge näher bringen möchte. Fröhliche Weihnachten und Gott segne euch. Euer Charles Dickens …“ Noch einmal versucht es der Kinderchor und stimmt auf der Bühne ein besinnliches „O, du Fröhliche“ an. Doch das geht auch anders …
   
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… im Finale rockten die Darsteller zu den Klängen von „Don´t Stop Me Now“. Das Publikum war begeistert und bedankte sich mit kräftigem Applaus. Erster Vorsitzender Markus Winter war zu Recht stolz auf die BB-Kidz: „Das ist ein herausragendes Stück, das ihr mit Herzblut und Energie auf die Bühne bringt.“ Insgesamt eine fantastische Gesamt-leistung, bei der jede Rolle für  Emotionen sorgte.
   
Text: Beate Oemler
Bilder: Burkhard Zantopp
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