Letzte Chance für Richter Adam und
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Bisher meinte es das Wetter mit der Burgbühne Dilsberg hold und die Abendsonne strahlte mit dem Publikum um die Wette. Ein spielfreudiges Ensemble zog auf der Bühne alle Register und unterhielt mit einer starken Inszenierung der Komödie „Der zerbrochene Krug“. Am Wochenende öffnet sich zum letzten Mal das Tor und der Gerichtstag versucht Klarheit in verworrene Vorgänge zu bringen. Jeweils um 20:30 Uhr kämpft Marthe Rull um ihr Recht und Dorfrichter Adam um sein Ansehen. |
Doch bevor die Schauspieler das Geschehen auf der Bühne übernehmen, stehen andere im Mittelpunkt, dezent hinter den Kulissen jedoch unentbehrlich. Mit als erstes trifft das Masketeam ein und breitet im Dilsberger Rathaus seine Schminkutensilien aus. Hier ist genaues Timing gefragt damit insgesamt 39 Akteure zum richtigen Zeitpunkt bühnenreif geschminkt sind. |
Routiniert führen Michaele Emmerich, Claudia Kücherer, Michaela Wesch und Waltraud Kell, mit fantastischer Unterstützung durch das Nachwuchsteam Sandra und Janina Kücherer sowie Stephanie Klotzbüchler, ihre Pinselstriche aus. Hier ist Teamwork gefragt, auf der einen Seite wird grundiert, auf der anderen geschminkt. Der Wunsch einer Elfe „Darf ich auch mal eine andere Lidschattenfarbe haben?“ lässt sich erfüllen, da auch grün zum Kränzchen passt ... |
... und verblüffend echt kennzeichnen Dorfrichter Adam seine Blessuren. In dieser Saison stellt die sommerliche Hitze eine besondere Herausforderung an das Team, denn kaum sind die Darsteller geschminkt, schmilzt die Pracht dahin oder die falschen Wimpern fallen ab. Nicht nur mit Farbe auch mit Lampenfieber wissen die Damen geschickt umzugehen und die bereitstehenden Süßigkeiten dienen keineswegs nur zur Nervenberuhigung der Kinder. |
Immer mit Nadel und Faden dabei ist Uschi Ess, hat für alle Probleme eine Lösung parat und bringt die Kostüme in Form. Ohne ihr zustimmendes Kopfnicken betritt kein Darsteller die Bühne. In der Zwischenzeit treffen nach und nach die Zuschauer ein und werden am neuen Kassenhäuschen von Karin Ullrich-Brox und Ursel Ohlhauser charmant begrüßt. Große Portraits der Darsteller zieren die Wand, eine Idee die großen Anklang findet. |
Was wäre eine Aufführung ohne funktionierende Technik? Damit diesbezüglich alles klappt, kann sich die Burgbühne auf ihr Technikteam hundertprozentig verlassen. Bereits ein Routinier in Sachen Beleuchtung ist Benjamin Zeidler, der gemeinsam mit Technikeiter Peter Meinhardt die Schauspieler ins rechte Licht setzt. 2006 stand er beim „Gespenst von Canterville“ noch als Darsteller auf der Bühne und fand seine Berufung als Lichttechniker. Gerade hat er sein Abitur bestanden und absolviert nun ein freiwilliges Jahr beim Rettungsdienst, doch seinem großen Hobby bleibt er treu. |
Die Tontechnik liegt bei Harald Breitenbach in professionellen Händen, er reguliert die Frequenzen und gewährleistet den richtigen Ton. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von Raoul Weber. Als sein Vater vor zwei Jahren bei der „Rose“ den Schlosshauptmann spielte, entdeckte er seine Theaterpassion hinter der Bühne und wächst seitdem in die Fußstapfen des Tontechnikers. |
Last but not least gehört zu einer perfekten Aufführung ein stilvolles Ambiente in der Pause und hier bietet die Burgbühne im Burghof unter den Kastanienbäumen eine idyllische Einkehrmöglichkeit. Köstliche, liebevoll zubereitete kleine Gerichte und erfrischende Getränke sind willkommen. |
Unter der Leitung von Ursula Röder-Huber sind zahlreiche Helfer vor der Aufführung und in der Pause im Einsatz. Heiß begehrt sind die süßen „Rosen“, eine köstliche Versuchung der man kaum widerstehen kann. Einladend wirkt der illuminierte Sektstand, der auch am letzten Wochenende einen spritzigen Tropfen bereithält. |
Text: boe Bilder: bz |
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