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100 jähriges Jubiläum der
„Rose von Dilsberg“ ohne Rose

Vorstand der Burgbühne machte sich
die Entscheidung nicht leicht
21. Februar 2010

 
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Noch hat uns der Winter fest im Griff und kaum einer verschwendet einen Gedanken an Veranstaltungen unter freiem Himmel. Das gilt jedoch nicht für die Burgbühne Dilsberg, hier laufen die Vorbereitungen für die kommende Freilichtsaison bereits an.
 
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Wer Burgbühne hört, der verbindet das fast zwangsläufig mit dem Traditionsstück „Rose von Dilsberg“. 100 Jahre ist her, dass Autor Bruno Hermann Hottenroth die alte Sage aus dem Neckartal zum ersten Mal aufführte.
 
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Die Schauspieler treffen sich im Vereinsraum bereits zu regelmäßigen Sprechproben. Peu á peu schwört sie Regisseur Alfons Duczek auf ihre Rolle ein, vermittelt das richtige Gespür für die Charaktere der jeweiligen Person und legt großen Wert auf pointierte Artikulation und Prosodie. Doch die Akteure halten kein Rose-Skript in ihren Händen.
 
BBProbe1 09BBProbe1 10Die Vorstandschaft der Burgbühne wägte pro und contra sorgfältig ab, die Entscheidung fiel nicht leicht, doch am Ende hieß es mehrheitlich, nein, nicht nach zwei Jahren schon wieder. Die Gründe dafür liegen für den Vorsitzenden Markus Winter auf der Hand. Damals wie heute, steht so gut wie der ganze Ort auf der Bühne, um den Zauber der Johannisnacht zum Leben zu erwecken und mit dem geheimnisvollen Treiben auf der Burg das Publikum zu fesseln. Alle vier bis fünf Jahre ist auf dem Berg „Rosezeit“ und die Bereitschaft für das zeitintensive und opulente Schauspiel vorhanden. Von diesem Zyklus wich man 2008 zum Burgjubiläum ab. „Eine 800 Jahrfeier ohne Rose, das ging nicht.“, macht Vorstand Winter die Entscheidung deutlich. Eine Frage stellte sich jedoch bereits damals: „Ist es sinnvoll zwei Jahre später dasselbe Stück erneut zu spielen?“
 
Lange hielt man an der Option fest, im Jubiläumsjahr eine neu überarbeitete, zu gänglichere Rosefassung aufzuführen. Regisseur Alfons Duczek machte sich an die Arbeit und brachte seine Gedanken zu Papier. „Doch gleichgültig an welcher Szene man etwas änderte, am Ende passte es nicht ins Gesamtkonzept. Der Rhythmus der Sprache sowie der Spannungsbogen ging verloren.“, resümierte der Vorsitzende die Versuche. Organisatorisch lässt sich das Stück nur alle vier bis fünf Jahre bewältigen, so fasste man schweren Herzens den Entschluss dem gewohnten Rhythmus treu zu bleiben und die „Rose“ erst wieder in der Saison 2012/2013 aufleben zu lassen.
 
Die Vorstandschaft einigte sich jedoch auf einen Kompromiss und zeigt als Hommage an die weithin bekannte Sage, im Vorspiel die schönsten Spielszenen aus der „Rose“. „Zur rechten Zeit habt Ihr den Weg gefunden, der Euch um dieses Schlosses Mauern führt; Ihr konntet keine bess´re Stunde wählen.“, mit diesen Worten wird der Pförtner also auch im Jubiläumsjahr ein paar ausgewählte Szenen ankündigen. Mit einer Überleitung wechselt aber nach etwa 30 Minuten die Geschichte und mit „Der zerbrochene Krug“ nimmt eine andere listige Handlung den Zuschauer in Beschlag. Eine Komödie frei nach Heinrich von Kleist, in der Bearbeitung und Regie von Alfons Duczek.
 
Für Vorstand Winter ist es interessant, dass die Meinungen pro oder contra Rose bei zirka 50% liegen. Die eine Hälfte ist traurig, schließlich haben jetzt alle mittelalterliche Gewänder, für die andere Hälfte steht aber fest, man kann nicht schon wieder die Rose spielen. So gibt es in diesem Jahr eine kleine Kostprobe und die Vorfreude auf eine komplette Aufführung des Ritterepos in 2012 oder 2013
 
Text: boe
Bilder: bz
 
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