„Gespenst von Canterville“
Die Burg Dilsberg, in früheren Jahren Schauspielort für das mittelalterliche Volksstück "Die Rose von Dilsberg", aber auch für den "Räuber Hotzenplotz", wird nach den Plänen des Dilsberger Theatervereins "Burgbühne e.V." im Sommer 2005 die Bühne für das bekannte Stück "Das Gespenst von Canterville" bieten. Geschrieben von Oscar Wilde und erstmals 1887 erschienen, erfuhr dieses Stück seine Premiere in Deutschland 1905 und danach immer wieder zahlreiche Folgeaufführungen auf vielen Bühnen unseres Landes. Und dieses Jahr wagt sich also die "Burgbühne Dilsberg" an eine weitere Aufführung vor der Burg Dilsberg, im Pfarrgarten, wo Busch und Burgmauern ein mythenhaftes Ensemble bilden. Darin kann sich also seinem Charakter gemäß ein Gespenst tummeln und Schrecken verbreiten, wie es dies schon Jahrhunderte vorher zum Entsetzen der Schlossbewohner getan hat. Es ist schon eine theatralische Herausforderung, der sich die "Laienschauspieler", dreizehn an der Zahl, unter Regie der Vereinsvorsitzenden Gisela Krambeer-Müller mit diesem Schauerstück stellen. Seit Wochen schon wird vor der Dilsberger Burg engagiert geprobt und gearbeitet. Denn auch die Naturbühne kann sich nicht ohne Vorarbeiten wie neu geschaffen präsentieren; hier ist das "Technikressort" von Peter Meinhardt und Klaus Lehr zusammen mit freiwilligen Helfern auch schon seit Wochen mit ihrem Aufgabenbereich beschäftigt. Da stimmt beim gemeinsamen Tun der "Ton" untereinander, für die technische Ton- und Musikaufbereitung sorgt wieder in bewährter Weise Harald Breitenbach, während der umfassende Kostümfundus von Anni Richter prächtige Gewandungen für die Schauspielerschaft bereithält. Und Regieassistentin Roswitha Nölken als "guter Geist" sorgt dafür, dass hinter und vor den Kulissen alles gut läuft, was so bei und während einem "Theaterbetrieb" passiert. |
Siehe Berichte:GeneralprobePremiere |
"Halbzeit" für die Aufführung des Stücks "Das Gespenst von Canterville" Ungeachtet der unsicheren Witterungsverhältnisse am vergangenen Wochenende füllten sich -endlich- die Ränge in der wunderschönen Naturbühne vor der Burg Dilsberg von Aufführung zu Aufführung dichter, am Samstag wurde die bisher höchste Zuschauerzahl erreicht. Das lässt erahnen, dass das bisherige Publikum seine aus den Aufführungen erlebte Begeisterung durch Mundpropaganda wohl schon bisher deutlich zum Ausdruck gebracht haben muss. Dank des Platzangebots gibt es aber weiter zur Genüge Karten für die noch verbleibenden vier Aufführungen an beiden Wochenenden am 8./9.Juli und am 15./16, Juli 05 ab 20 Uhr. Ein Teil des Erlöses hiervon geht an "Aktion Mensch/Festival der guten Taten". |
Doch kann diese finanzielle Unterstützung nur eine willkommene Nebenerscheinung eben für den sozialen Gedanken sein, die Aufführung vom "Gespenst von Canterville" selber ist es, die es lohnt, hin zur Burg zu pilgern. Die Kulissen von Ernst Roth zwischen Büschen und Bäumen im Pfarrgarten lassen neben dem Titel des Gespensterstücks schon erahnen, dass das alles eine spannende Sache wird, mit einer Atmosphäre , wie man sie sich eben nur in einem grusigelen englischen Schloss vorstellen kann. In seinem vor rund einhundert Jahren erstveröffentlichten Werk nahm der Autor , der gebürtige Ire Oscar Wilde, reichlich spitzzüngig die englische und amerikanische Mentalität auf die Schippe. In der in das 21. Jahrhundert eingepassten Bearbeitung ist aber nichts von einem schwülstigen Drama zu sehen und zu hören -immerhin geht es um die Ermordung einer Schwangeren durch ihren adligen und cholerischen Ehemann mit anschließendem Schwur zur Blutrache- sondern um ironische Verfremdung, wo das Menschlich-Allzumenschliche durchblitzt. Kein leichtes Stück für Zuschauer und Spieler, aber der immer wieder spontan zwischendurch gespendete Beifall zeigte, dass die "Amateurspieler und - spielerinnen" die immer wieder zum Lachen motivierende Botschaft des Stücks vollkommen rüberbrachten. Da sind noch zwei Faktoren zu nennen, welche diese Aufführung zum Erfolg verhalfen, zum einen die pfiffige Regie des Gespanns von Gisela Krambeer-Müller/ Roswitha Nölken und die Kostüme von Anni Richter. |
All das räumte anfängliche Zweifel aus, dass eine mittelalterliche Burg wie die von Dilsberg überhaupt eine echte Kulisse für ein englisches Adelsschloss abgeben könne. Bei einbrechender Dunkelheit lösten sich dramatisch anmutende Pistolenschüsse, wallte blutroter Nebel und sogar ein kleines Feuerwerk aus der Düsternis der Schildmauer der Burg hervor. Und an der Reaktion des Publikums konnte die Technische Leitung von Peter Meinhardt, Klaus Lehr und Harald Breitenbach ablesen, dass sie als Trio für theatralische, optische und und musikalische Effekte wieder gute Arbeit geleistet hatten. Stefean Wiltschko 04.05.2005 |
Hauptdarsteller |
Sir Simon Stephan Orlamünder |
Lady Eleonore Kathrin Becker |
Sir Geoffrey Markus Winter |
Diener Günter Engel |
Mr. Otis Axel Bedbur |
Mrs. Otis Gisela Krambeer-Müller |
Virginia Otis Kathrin Becker |
William Otis Jahnic Beck |
John Otis Benjamin Zeidler |
Lord Canterville Gerhard Schilling |
Benson, Butler Markus Winter |
Ellie, Bensons Frau Katharina Ruf |
George de Malvoisin Andreas Wirtherle |
John Otis (2) Markus Engel |
Regie |
Regie |
Regie-Assistenz |
Technik |
Technik |
Technik |
Ton |
Souffleuse |
Souffleuse Monika Weinert |
Kostüme Anni Richter |
Maske |
Maske |
Kostüme |
Maske Petra Lehr |
Helfer |
Zu einer gelungenen Aufführung gehören auch die vielen Helfer hinter der Kulisse, die einen reibungslosen Ablauf gewährleisten. Das beginnt bei der Abendkasse (Monika Weinert und Traudel Lehr), der Kartenkontrolle (Werner Roth) und setzt sich mit einem Team für die Bewirtung fort. Vor und nach der Aufführung sowie während der Pause hatten die Zuschauer die Gelegenheit sich mit erfrischenden Getränken, heißen Würstchen, Käse- und Kräuterquarkbroten zu verpflegen. |
Birgit Streib, Maria Ziegler, Anne Seufert und Nikola Seibert übernahmen den Ausschank am Eingangsbereich. Ursel und Rudolf Ohlhauser sowie Cornelia Streib managten den Stand neben dem Technikhäuschen. |
Die Burgbühne beteiligt sich am „Festival der guten Taten“ der Aktion Mensch, dessen Partnerstadt in diesem Jahr Neckargemünd ist und spendet einen Teil der Eintrittsgelder. Auch die Zuschauer haben dazu die Möglichkeit, unter anderem kann man für 50 Cent kleine Gespenster erwerben, die aus leckerem selbstgebackenem Mandelgebäck bestehen und von Gudrun Voss kreiert und gebacken wurden. |
Gerhard Schilling ist nicht nur begeisterter Schauspieler, nein, in ihm schlummern mehrere Talente. So stammt die künstlerische Gestaltung von Plakat und Programm aus seiner Feder. Auch das Gemälde über dem Kamin von Schloss Canterville wurde von ihm geschaffen. |
Auf eine gute Werbung kann auch die Burgbühne nicht verzichten. Diesen Part, mit Plakatverteilung und Werbung bei Funk sowie Fernsehen, hatte Nikola Seibert übernommen. |
Allen die in irgendeiner Weise zum Gelingen dieser Aufführungen beigetragen haben, auch denen die evtl. nicht namentlich genannt sind, ein herzliches Dankeschön. |