Peter Panein unvergessliches Abenteuer
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Regie: Trotz ihrer 29 Jahre ist Regisseurin Tanja Emmerich in Sachen Theater bereits ein „alter Hase“ und für ihre kreativen Ideen bekannt. Eigene Geschichten schreibt sie seit der Grundschule und erste Rollen bei der Burgbühne übernahm sie mit 8 Jahren. Hier wurde sie u.a. von Regisseur Alfons Duczek gefördert, der ihr besonderes Talent erkannte. Die Chance ein eigenes Stück auf die Bühne zu bringen nutzte sie und inzwischen hat sie sich durch zahlreiche Aufführungen mit den BB-Kidz auch als Regisseurin einen Namen gemacht. Zurzeit absolviert sie berufsbegleitend eine vierjährige Ausbildung zur Theaterpädagogin an der Theaterwerkstatt Heidelberg. Unter anderem gehört auch die Vorbereitung von „Peter Pan“ zu den prüfungsrelevanten Themen. |
Filmmitschnitt einer kompletten Vorführung |
Berichte und Infos:
Wenn Musketier Artos mit Peter Pan und Kapitän Hook ...Vorbereitungen für Peter Pan laufen auf Hochtouren Burgbühne rüstet sich für Nimmerland Peter Pan und Nimmerland bezaubern auf der Burgbühne Burgbühnen-Spende für Kinderhospiz Alle Darsteller auf einen Blick Pirat Hecks Beförderung zum Kapitän rettete Vorstellung |
Wenn man es nicht genau wüsste, dann könnte man fast glauben, die Burgbühne sei eine Piraten-Hochburg und gekapert worden. So muss es bei Piraten zugegangen sein, verblüffend echt agieren die Darsteller auf der Bühne. Dazu tragen passende Kostüme und eine gelungene Maske bei. Sei es der einzahnige Nick, die frivole Knife oder der einäugige Gibs, das Piratenvolk ist eine Klasse für sich. |
Was ist jetzt los? Eine Meute wilder Kinder hüpft über die Mauer und sprintet durch den Mittelgang auf die Bühne. Kein Grund zur Panik, es sind nur Nibs, Fips, Locke, Zwilling I, Zwilling II, Pitti und Tootles die vor den Piraten geflohen sind. |
Vorsicht! Was schleicht sich durch das Gebüsch, Indianer? Tatsächlich, echte Rothäute auf Beutezug. Leise pirschen sie sich heran, mutig hebt die junge Squaw den Speer, wartete den richtigen Moment ab und sticht zielsicher zu - der Fuchs ist erlegt. Stolz reckt sie ihre Beute in die Luft und ein rhythmischer Freudentanz beginnt. |
Die Bühne überzieht ein stimmungsvoller Lichternebel und aus allen Richtungen erscheinen die Nimmerlands-Feen. Mystisch tanzen sie durch die Nacht und bezaubern mit ihrem Charme. |
Während das emsige Bühnenbau-Team eine Meerlandschaft und Felsen richtet umrahmt theatralische Musik das Geschehen auf der Bühne. Ein Raunen geht durch das Publikum, wenn die Piraten fünf wunderschöne Meerjungfrauen zu den Felsen tragen. Es gab wohl selten eine Szene, wo Darsteller bereits beim Hereintragen so viel Applaus erhalten haben, aber die zickigen Meerjungfrauen, in ihren entzückenden Kostümen, sind einfach zu köstlich. |
„O, Smee, ich spüre es, heute ist ein guter Tag zum Sterben.“ Der Bootsmann versucht den Kapitän zu trösten, doch der meinte damit Peter Pan. „Er hat mir damals die Hand abgesäbelt und diesem Krokodil zum Fraß vorgeworfen, das wird er mit seinem Leben bezahlen.“ Tag und Nacht quält ihn dieses Biest, vor dem er sich nur retten konnte, weil es einen Wecker verschluckte und dieses Ticken verfolgt ihn Tag und Nacht. Smee kann den aufgelösten Hook nur mit einem Beruhigungstee beruhigen. |
Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, zu welch einer disziplinierten Gesamt-Leistung gerade die jungen Darsteller fähig sind. Über 50 Kinder und Jugendliche standen hier zusammen mit den Routiniers ihren „Mann“. Jede auch noch so kleine Rolle wurde bis in Detail erarbeitet und erfrischend interpretiert. Jeder Einzelne trug mit individuellem Spielwitz und schauspielerischem Talent zum Gelin-gen bei. |
Technik: Technischer Leiter Markus Gaa ist Tüftler, Schaffer und ruhender Pool in einem. Ihm wird nichts zu viel und er versteht es andere für die Sache zu begeistern. Gemeinsam mit Benjamin Zeidler, André Wolf, Alexander Stieg und Rüdiger Zapf ist das Technik- und Bühnenbau-Team für die Burgbühne ein Trumpf. Fünf Männer die sich verstehen, im Hintergrund werkeln und zu einer gelungenen Aufführung mit ihrem technisches Know-hoff beitragen. In diesem Jahr wurde das technische Equipment mit Scheinwerfern ergänzt, um mehr Tiefe in die Bühne zu bringen. Die Ausleuchtung der Freilichtbühne ist stets eine Herausforderung, da diese nicht wie im Theater üblich von oben möglich ist. „Peter Pan ist ein Stück bei dem wir wieder mehr mit Farbe arbeiten können.“ Benjamin Zeidler freute sich auf die verschiedenen Szenen, die er mit dem entsprechenden Licht farbig untermalte. Zusammen mit André Wolf bildet er ein eingespieltes Team, er entwirft das Beleuchtungskonzept und André übernimmt die praktische Umsetzung, denn unter der Woche studiert Benjamin in Düsseldorf. Alexander Stieg will beruflich Veranstaltungstechniker werden und sammelt auf der Burgbühne praktische Erfahrung. Beim Requisitenbau sind neben der Kreativität vor allem praktikable Lösungen gefragt. Solche Herausforderungen liebt der Technische Leiter und lässt sich stets etwas Originelles einfallen. Beispielsweise das Fenster, das so groß und stabil sein musste, dass man durchsteigen konnte und für einen schnellen Szenenwechsel trotzdem transportabel war. Die Lösung konstruierte er mit dem Neuen im Team, Rüdiger Zapf. Er ist aus Freude am Theater dabei, hat u.a. bei der Städtischen Bühne in Heidelberg gearbeitet, bastelt gern und sagt von sich: „Improvisation ist mein zweiter Vorname.“ Daneben begeisterte er als Feuerspucker in der Piratenszene auch auf der Bühne. |
Köstüme: Was trägt eine Meerjungfrau? Das war ein Fall den Regisseurin Tanja Emmerich mit Uschi Ess löste, ihres Zeichens Kostümbildnerin bei der Burgbühne und spezialisiert auf ausgefallene und raffinierte Bühnenkleidung. Der Meisterin mit Nadel und Zwirn schwebte spontan ein hellgrünes Oberteil und blau/grünes Paillettenunterteil vor. Als nächstes wurde Maß genommen und dazu sind alte Modelle optimal. Marlene schlüpfte in das Musterkleid und siehe da, der Grundschnitt musste nur noch ein wenig abgeändert werden. „Ist die Flosse schon drauf?“, wollte die junge Dame wissen. „Nein, die macht mir noch Kopfzerbrechen!“ Aber es wäre das erste Mal gewesen, wenn Uschi keine bühnenreife Lösung einfallen wäre. Selten haben Darsteller bereits beim Hereintragen so viel Applaus erhalten, wie die Meerjungfrauen in ihren atemberaubenden Kostümen. |
Maske:
Das Masketeam hatte alle Hände voll zu tun. Ab 15:30 Uhr ging es im Rathaus rund, Farbtöpfe, falsche Klimper-Wimpern, Stifte, Haarfärbemittel und unzählige Päckchen an Abschminktüchern wurden bereit gelegt und einer nach dem anderen bühnenreif geschminkt. Das Stammteam mit Michaele Emmerich, Claudia Kücherer, Janina Kücherer und Tina Maurer erhielt tatkräftige Unterstützung durch ein wechselndes Helferteam, das im Nebenraum die Indianer und Verlorenen Kinder übernahm oder beim Haare färben und legen half. Dank der guten Maske wirkten Tinkerbells außergalaktische Ohren täuschend echt. Echte Hingucker waren auch die grünschimmernden Glitzerwimpern der Meerjungfrauen, die zwar jede Menge Klebemittel erforderten, jedoch entzückend wirkten. Doch auch hässlich will gelernt sein, zum Beispiel die Narben der Piraten oder die fehlenden Zähne von Nick waren täuschend echt. |
Die Saison 2016 erfreute sich großer Nachfrage und verzeichnete am Samstag, 16. Juli 2016, mit 678 Zuschauern einen neuen Besucherrekord. Insgesamt wollten 3.447 Zuschauer mit „Peter Pan“ ins Nimmerland fliegen und beehrten die Burgbühne mit ihrem Besuch. Mit Rücksichtnahme auf die Fußballfans war das zweite Aufführungs-Wochenende am 01./02. Juli 2016 aufgrund der Fußball-Europameisterschaft spielfrei. Zum Glück spielte das Wetter mit, denn es gab bei acht Aufführungen nur einen wetterbedingten Abbruch. Am 22. Juli konnte unmittelbar nach der Pause wegen eines Gewitters und starkem Regen nicht weiter gespielt werden. Doch rechtzeitig zur Dernière kehrte der Sonnenschein zurück. |