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Drei Musketiere auf dem Weg zur Premiere
Vielversprechendes Probenwochenende und Fechtseminar auf der Burgbühne 28. Mai 2017
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Bei der Burgbühne Dilsberg geht es in die heiße Phase und damit sind keineswegs nur die sommerlichen Temperaturen gemeint, sondern der Endspurt für die Aufführung „Die drei Musketiere“. In einem Fechtseminar mit Bühnenprofi Thomas Ziesch wurden die Gefechte erarbeitet. |
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Am Ende eines arbeitsintensiven Probenwochenendes wagte Regisseurin Tanja Emmerich einen ersten Komplettdurchlauf und war mit den Darstellern sehr zufrieden: „Technisch ist alles ok, jetzt folgt der Feinschliff.“ |
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Schauspieler und Kampfchoreograph Thomas Ziesch versteht es gekonnt auch mit Laiendarstellern Gefechte zu erarbeiten. Schritt für Schritt werden einzelne Gefechte ausgearbeitet und dann die Massenszenen zusammengestellt. Er beginnt langsam, bis jeder weiß was er macht und steigert dann das Tempo. |
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Dabei achtet er sehr auf Genauigkeit, Disziplin und Vorsicht. „Wenn sich jeder an das hält was ich vorgebe, dann sind Verletzungen ausgeschlossen.“ Beim Bühnenfechten muss man sich Gefechte und Kombinationen merken, auf den Partner konzentrieren und gleichzeitig Schauspieler sein. Kombinationen zu beherrschen erfordert ständige Wiederholungen, „das ist wie ein Gedicht auswendig zu lernen bis man es im Schlaf kann“. Bühnengefechte bestehen zu 70% aus Schauspielerei und 30% Fechtkönnen, sagt der Profi und rät mit dem Oberkörper mehr Dynamik in die Gefechte reinzubringen: „Desto mehr der Körper überspielt, desto authentischer wirkt es und umso interessanter ist es für den Zuschauer.“ |
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Davon profitiert die Slow Motion, eine Sequenz bei der noch intensiver auf den Körper zu achten ist. Das ist nicht nur körperlich sondern auch emotional anstrengend, denn es muss klappen. Und wie es klappte, Kardinalswache und Rochefort auf der einen und die Musketiere mit D´Artagnan auf der anderen Seite begeisterten mit faszinierenden Gefechten und schauspielerischem Können. |
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Daneben überzeugen die Akteure mit ihrer intensiven Darstellung der verschiedenen Charaktere. Sei es die intrigante Lady de Winter, der machthungrige Kardinal Richelieu, sein boshafter Handlanger Rochefort, ... |
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... die verantwortungsbewusste Königin oder die treue und mutige Zofe Constance, hier werden alle Register gezogen. |
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Nicht zu vergessen die drei Musketiere, die sich mit Worten und Degen herzhafte Duelle liefern und sich bedingungslos aufeinander verlassen können. Neben packenden Duellen dürfen romantische Gefühle nicht fehlen. Wie D´Artagnan seine Herzdame umgarnt lässt die Herzen höher schlagen. Auf der Bühne Gefühle zu zeigen ist für den jungen D´Artagnan im Gegensatz zu den vielen Fechtchoreographien gar nicht so einfach. Zofe Constance differenziert das bereits routiniert: „Das ist die Rolle und das bin ich, das sind zwei verschiedene Sachen die man trennen muss.“ |
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Das schauspielerische Potenzial der Burgbühne ist einmal mehr ein Garant für spannende und faszinierende Unterhaltung für alle Altersklassen. Hier hat jeder im Ensemble seine Rolle gefunden mit der er das Stück bereichert und zu einem Ganzen werden lässt. |
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Sie spielen schon lange ohne Textbuch und sprechen frei. Nach dem ersten Durchlauf steht das Bild, wie es insgesamt aussehen soll, nun geht es an die Ausarbeitung der Details. |
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Am 23. Juni steigt die Premiere, der Vorsitzender Markus Winter mit großer Vorfreude entgegenblickt. „Wir sind absolut im Zeitplan, sowohl was die Technik angeht als auch die Szenen.“ Dann heißt es vier Wochenenden lang jeweils freitags und samstags um 19:30 Uhr auf der Burgbühne: „Einer für alle und alle für einen!“ |
Text: boe Bilder: bz 30.04.2017 |
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