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Rosebuch2018 01

Vorwort

Die Rose von Dilsberg“ ... oft wird bei der Dilsberger Ortsverwaltung angefragt, ... wann denn wieder Aufführung der ,Rose' sei? ... Was mag es wohl sein, das die Spiele in Dilsberg mit solchem Zauber umgibt? Welch magisches Etwas umwebt diese alte Sage aus dem Neckartal und das von Bruno Hermann Hottenroth zu einem packendem Ritterspiel verarbeitete Stück? Ist es die Umgebung, deren Schönheit dazu beiträgt? Oder ist es die ausge- sprochen romantische Burganlage, womöglich das alles noch in einer lauen Johannisnacht?
   
Vielleicht ist der Grund das Erstaunen über die intensive Zusammenarbeit und die Begeisterung der vielen Mitwirkenden, der Zusammenhalt der Ortsbewohner, was die Menschen bei den „Rose“-Aufführungen so beeindruckt?
 
Tatsache ist, dass den Dilsbergern bei ihren Volksspielen der Erfolg stets Pate stand. Das allein spricht für sich. Obwohl die literarische Qualität des Stoffes höchsten Ansprüchen nicht gerecht wird, kann man den Spielen dennoch nicht einen bezaubernden Reiz absprechen. 
   
Rosebuch2018 02Der Dichter des Stückes? Auch das ist inzwischen Geschichte. Sein Leben war ein einziges Abenteuer. Bittere Armut überschattete sein Dasein. Ständig wechselte künstlerischer Erfolg mit privatem Ruin. 
  
Wen interessiert's? Dennoch, Hottenroths Werdegang als Künstler wäre einer Untersuchung wert. Vermutlich wird kein Theaterlexikon je den Namen dieses exzentrischen, romantisch veranlagten Dichters vermerken. Uns Dilsbergern jedoch ist er mit dem Volksspiel „Die Rose von Dilsberg“ zu einem - inzwischen - treuen Heimatfreund geworden ...                                              
   
Frans Hermans 2000
   
Diese Broschüre ist „allen“ „Rose“-Mitarbeitern gewidmet. 
Die Texte zu den Bildunterschriften entstammen - auszugsweise - dem Rose-Manuskript von 1910.
  
Rosebuch2018 03

I.    „Die Rose von Dilsberg“

  
Stefan Wiltschko, Dilsberger Ortsvorsteher, Mitakteur, Vorstands-mitglied in der „Burgbühne Dilsberg e.V.“ und „Rose“-Förderer, beschrieb die Sage der „Rose“ in dem Heft „Schlösser und Festspiele, Stuttgart 1992“ wie folgt:

„ ... Die „Rose von Dilsberg“ war das Töchterlein des Grafen von Dilsberg und wurde von ihrem Bräutigam schmählich verlassen. Diesen Kern der Sage formte Hottenroth dann in dichterischer Freiheit zu einem Stück für die Burg Dilsberg um.
 
Darin wird sie in ihrer Verfallenheit geschildert, aus der sie alljährlich zur Johannisnacht erlöst wird. Ein Reigen von Elfen erscheint und symbolisiert das  längst versunkene Geschehen vergangener Zeiten. Das Stück beginnt mit einem bunten Treiben vor der Burg. Der Graf von Lauffen bereitet die Hochzeit für seine Tochter Rosamunde (Rose) vor. Im zarten Alter von zehn Jahren war sie mit Ulrich von Steinach (Neckarsteinach) verlobt worden. Es war eine von beiden Vätern betriebene Zweckheirat, um damit die beiderseitige Dauerfehde zwischen Dilsberg und Neckarsteinach zu beenden. Ulrich von Steinach war aber seit einem Kreuzzug verschollen, so dass die beabsichtigte Hochzeit nicht zustande kam. Rosamunde wuchs zur jungen Frau heran und verliebte sich in Wolf von Hirschhorn.
 
Rosebuch2018 04Als diese beiden sich zur Hochzeit bereiten, wird dem Grafen von Dilsberg gemeldet, dass ein Tross Steinacher Ritter Einlass in die Dilsberger Burg begehre. Der Schlosshauptmann warnt den Dilsberger Grafen vor dem listigen und gewalttätigen Landschad Pleikart von Steinach, dem Vater Ulrichs. Doch in der Feststimmung hört der Dilsberger Graf nicht auf diese Warnungen, sondern bietet im Gegenteil dem Steinacher Nachbarn das Gastrecht an. Pleikart, der listige Fuchs, dem es das höchste Vergnügen ist, die „Lachenden weinend, die Weinenden lachend“ zu machen, nutzt diese Chance und lockt dem Dilsberger Grafen das Versprechen ab, seine Rose dem Steinacher Ulrich zu geben, wenn der denn aus dem Totenreich zurückkäme.
  
Was der Dilsberger Graf als Scherz auffasst, entpuppt sich als der sprichwörtlich blutige Ernst. Beim Gang des Hochzeitszuges zur Kirche reißt der bis dahin unerkannte Ulrich von Steinach sein Visier herunter, gibt sich als Heimkehrer zu erkennen und fordert von Wolf von Hirschhorn seine Braut Rose zurück. Der Graf von Dilsberg, verfangen in das gegebene Wort, muss seine Tochter Rose dem Bräutigam Wolf absprechen. Doch dieser fordert Ulrich zum Duell. Ulrich muß erkennen, dass er von seinem Vater Pleikart als Werkzeug dazu missbraucht wurde, Unfrieden zwischen Dilsberg und Steinach zu stiften. Das luziferische Gelächter des Schicksals, das Burggemäuer und das ganze Ambiente der Natur im Burggarten, das Burgvolk, die Ritter und Knappen - all das zusammen bildet das eindrucksvolle Bild der Tragödie der „Rose von Dilsberg“ ...“
    
Dieses Büchlein ist erhältlich im: 
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Hottenroth Buch 2020 05 Hottenroth Buch 2020 06
   
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