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Dilsberg steht im Bann der Rose

Gelungene Premiere der Burgbühne Dilsberg mit Neufassung ihres Traditionsstückes
21. Juni 2013
 
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Jugendliche schleichen sich heimlich in die Burg, um den Ort zu erkunden, über den sie wilde Geschichten gehört haben. Doch der Burgpächter entdeckt sie und stellt fest: „Ihr habt euch genau den richtigen Abend ausgesucht.“ Warum das so ist, das erfährt man in der „Rose von Dilsberg“, dem Traditionsstück der Burgbühne, welches alle fünf Jahre auf der Freilichtbühne unter der historischen Burg aufgeführt wird.
 
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Die bekannte Sage aus vergangener Ritterherrlichkeit dreht sich um Liebe und Leid, um Hinterlist und Verrat und doch ist dieses Mal vieles anders. Regisseur Alfons Duczek verpasste dem Schauspiel von B. H. Hottenroth mehr Esprit, schrieb eine neue Rahmenhandlung, veränderte das szenische Arrangement  und übertrug die Sprache in eine zeitgemäße Form.
 
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Burgpächter (Herbert Heiligers) erzählt den Jugendlichen (Valerie Maurer, Katrin Rümmelin, Simon Winter) mehr über die alte Sage. Unterhaltsam und kurzweilig  erklären sie Personen und Hintergründe der Ereignisse, die sich in der Johannisnacht wiederholen. Plötzlich hören sie einen traurigen Klang und der Zauber beginnt.
 
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Nebelschwaden ziehen auf und Elfen spielen auf Flöte und Geige eine Melodie. Mystisch tauchen aus allen Richtungen immer mehr Elfen auf, wiegen sich im Tanz und singen Röschens Grabgesang.
 
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Mittendrin tummeln sich Trolle und treiben keck ihren Schabernack.
 
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Auf der Burg laufen Hochzeitsvorbereitungen als der Türmer (Matthias Dreschert) dem Schlossvogt (Markus Winter) von seltsamen Beobachtungen auf Steinachs Burg berichtet. Der traut dem „roten Fuchs“ nicht ganz und will auf der Hut sein. Unbeschwert turteln Grafentochter Rosamunde (Raya Neumann) und Ritter Wolf von Hirschhorn (Felix Bidmon) und versichern sich ihre Liebe in Vorfreude auf das Fest.
 
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Besorgt erzählt Grafenmutter Kunigunde (Petra Kirsch) ihrem Sohn Heinrich von Lauffen (Axel Bedbur) von ihrem Traum. Da trifft ein Knappe aus Steinach ein und übergibt ein Schreiben mit einem überraschenden Friedensangebot.
 
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Bei einem Treffen besiegeln der Dilsberger Graf und Pleikart von Steinach (Karlheinz Streib) per Handschlag ihren Frieden. Aufgeregt informiert die Magd (Sonja Mann) über einen neuerlichen Traum der Grafenmutter, worauf sie der Schlossvogt anhält ihre Augen offen zu halten, es habe sich eine „Ratte“ eingeschlichen, die vielleicht zubeißt.
 
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In Feierlaune trifft das Volk aus Dilsberg, Hirschhorn und Steinach ein und verfolgt freudig den Antrag des Brautwerbers. Der Dilsberger Graf gibt dem Hirschhorner nur zu gern die Hand seiner liebreizenden Tochter, dem Stolz derer von Lauffen.
 
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Fröhlich tanzen Kinder den Hochzeitsreigen, bevor es zur Kirche geht. Da trübt ein Schrei die Idylle: „Die Fackel aus!“ Entschlossen fordert Ulrich von Steinach (Nicolai Sommer), der aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist, wie bei der Kinderheirat versprochen, Rose zur Frau.
 
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Entsetzen macht sich breit, denn das Ehrenwort eines Lauffens gilt und Rose muss sich dem Willen des Vaters beugen. Wolf kämpft um seine Liebe, fordert den Rivalen zum Duell und stirbt.
 
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Das bricht Rose das Herz, traurig nimmt sie Abschied. Während sie ihre Laute holt, hält ihr Vater Gericht und das hinterlistige Spiel des zynisch lachenden Pleikarts kommt ans Licht. Enttäuscht verkündet Ulrich, dass er kein Steinacher mehr sein und Rose auf dem Dilsberg lassen will.
 
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Doch zu spät, vom Turm erklingen ihre letzten Worte, bevor sie ihrem Liebsten ins Hochzeitsgrab folgt. Freeze und Szenenwechsel, die Jugendlichen sind wieder im Jetzt und Hier angelangt und ergründen was die Geschichte sagen will. Dazu trägt ihnen der Burgpächter das Gebet „Lenker der Dinge“ vor, in das die Leute damals ihre Hoffnung legten.
 
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Eine spritzige Neufassung, die beim Publikum gut ankam. Überzeugende Darsteller, ein mitgehendes Volk, anmutige Elfen und kecke Trolle sorgen für bewegende Momente. Dazu tragen ganz wesentlich auch edle Kostüme, Maske sowie eine ausgefeilte Licht- und Tontechnik bei. Regisseur Duczek ist es gelungen 90 Akteure, davon über 30 Kinder, auf der Bühne zu einer Einheit zu formen: „Wir alle sind die Burgbühne!“
  
Bilder: bz
Text: boe
22.06.2013
  
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