Mythos „Rose“ bewegt Generationen
Burgbühne Dilsberg verpasst ihrem Traditionsstück mehr Pep Neu bearbeitet 2013 Alfons Duczek
Laut dem englischen Regisseur Peter Brook ist die wichtigste Aufgabe des zeitgenössischen Theaters, die zeitlose Thematik eines Stückes zeitgemäß zu präsentieren. Das Zitat war für Regisseur Alfons Duczek der Ausgangspunkt zur Neubearbeitung der „Rose“. Er schrieb eine neue Rahmenhandlung, veränderte szenische Arrangements und übertrug die Sprache in eine zeitgemäße Form. In den Proben spürt man quer durch alle Altersklassen die Begeisterung. Beim Kinder- und Elfenreigen, die Jüngste 5 und die Älteste 19 Jahre alt und es ist nicht einfach alle unter einen Hut zu kriegen, gerät der Regisseur ins Schwärmen: „Die überraschen mich mit ihrem Feuer!“ Überhaupt äußert er sich sehr zufrieden über seine Darsteller: „Toll, sie haben sich schnell in das neue Konzept eingewöhnt! Die Spannung steigt, es geht nur noch nach vorne.“
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Und wie sehen es die Akteure auf der Bühne? Zum Beispiel der erfahrene Laienschauspieler Karlheinz Streib, der erneut als „Pleikart von Steinach“ sein hinterlistiges Lachen erklingen lässt: „Das Umlernen vom alten auf den neuen Text war schwierig, denn die alten Phrasen stecken tief drin.“ Doch es klappt immer besser. Einzig das Wetter gibt ihm zu denken, wegen des Regens war noch kein kompletter Durchlauf möglich. „Irgendwann muss es doch sommerlich werden.“ Matthias Dreschert steht zum ersten Mal als „Türmer“ auf der Bühne, eine Rolle die ihm auf den Leib geschrieben sei und viel Spaß mache. „Auch die Kinder sind mit Begeisterung dabei und beleben mit ihrem kreativen Chaos.“, erzählte er. Nach dem Blechmann im „Zauberer von Oz“ bezaubert Felix Bidmon dieses Mal als „Ritter Wolf von Hirschhorn“. „Vom Spielen interessant, abwechslungsreich und vom Text machbar.“, äußerte sich der Abiturient, der lange überlegt hatte, ob er trotz Prüfung mitmacht und sich freut die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er ließ sich für ein authentisches Aussehen extra einen Bart wachsen und erhielt vom Regisseur die Anweisung: „Achte mir darauf, dass du den Übergang exakt ausschneidest!“ |
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Dilsberg steht im Bann der Rose
Gelungene Premiere der Burgbühne Dilsberg
Jugendliche schleichen sich heimlich in die Burg, um den Ort zu erkunden, über den sie wilde Geschichten gehört haben. Doch der Burgpächter entdeckt sie und stellt fest: „Ihr habt euch genau den richtigen Abend ausgesucht.“ Warum das so ist, das erfährt man in der „Rose von Dilsberg“, dem Traditionsstück der Burgbühne, welches alle fünf Jahre auf der Freilichtbühne unter der historischen Burg aufgeführt wird.
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Die bekannte Sage aus vergangener Ritterherrlichkeit dreht sich um Liebe und Leid, um Hinterlist und Verrat und doch ist dieses Mal vieles anders. Regisseur Alfons Duczek verpasste dem Schauspiel von B. H. Hottenroth mehr Esprit, schrieb eine neue Rahmenhandlung, veränderte das szenische Arrangement und übertrug die Sprache in eine zeitgemäße Form. Burgpächter erzählt den Jugendlichen mehr über die alte Sage. Unterhaltsam und kurzweilig erklären sie Personen und Hintergründe der Ereignisse, die sich in der Johannisnacht wiederholen. Plötzlich hören sie einen traurigen Klang und der Zauber beginnt. |
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Nebelschwaden ziehen auf und Elfen spielen auf Flöte und Geige eine Melodie. Mystisch tauchen aus allen Richtungen immer mehr Elfen auf, wiegen sich im Tanz und singen Röschens Grabgesang. Mittendrin tummeln sich Trolle und treiben keck ihren Schabernack. Auf der Burg laufen Hochzeitsvorbereitungen als der Türmer dem Schlossvogt von seltsamen Beobachtungen auf Steinachs Burg berichtet. Der traut dem „roten Fuchs“ nicht ganz und will auf der Hut sein. Unbeschwert turteln Grafentochter Rosamunde und Ritter Wolf von Hirschhorn und versichern sich ihre Liebe in Vorfreude auf das Fest. |
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Besorgt erzählt Grafenmutter Kunigunde ihrem Sohn Heinrich von Lauffen von ihrem Traum. Da trifft ein Knappe aus Steinach ein und übergibt ein Schreiben mit einem überraschenden Friedensangebot. Bei einem Treffen besiegeln der Dilsberger Graf und Pleikart von Steinach per Handschlag ihren Frieden. Aufgeregt informiert die Magd über einen neuerlichen Traum der Grafenmutter, worauf sie der Schlossvogt anhält ihre Augen offen zu halten, es habe sich eine „Ratte“ eingeschlichen, die vielleicht zubeißt. |
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In Feierlaune trifft das Volk aus Dilsberg, Hirschhorn und Steinach ein und verfolgt freudig den Antrag des Brautwerbers. Der Dilsberger Graf gibt dem Hirschhorner nur zu gern die Hand seiner liebreizenden Tochter, dem Stolz derer von Lauffen. Fröhlich tanzen Kinder den Hochzeitsreigen, bevor es zur Kirche geht. Da trübt ein Schrei die Idylle: „Die Fackel aus!“ Entschlossen fordert Ulrich von Steinach, der aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist, wie bei der Kinderheirat versprochen, Rose zur Frau. |
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Entsetzen macht sich breit, denn das Ehrenwort eines Lauffens gilt und Rose muss sich dem Willen des Vaters beugen. Wolf kämpft um seine Liebe, fordert den Rivalen zum Duell und stirbt. Das bricht Rose das Herz, traurig nimmt sie Abschied. Während sie ihre Laute holt, hält ihr Vater Gericht und das hinterlistige Spiel des zynisch lachenden Pleikarts kommt ans Licht. Enttäuscht verkündet Ulrich, dass er kein Steinacher mehr sein und Rose auf dem Dilsberg lassen will.
Doch zu spät, vom Turm erklingen ihre letzten Worte, bevor sie ihrem Liebsten ins Hochzeitsgrab folgt. Freeze und Szenenwechsel, die Jugendlichen sind wieder im Jetzt und Hier angelangt und ergründen was die Geschichte sagen will. Dazu trägt ihnen der Burgpächter das Gebet „Lenker der Dinge“ vor, in das die Leute damals ihre Hoffnung legten. |
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Eine spritzige Neufassung, die beim Publikum gut ankam. Überzeugende Darsteller, ein mitgehendes Volk, anmutige Elfen und kecke Trolle sorgen für bewegende Momente. Dazu tragen ganz wesentlich auch edle Kostüme, Maske sowie eine ausgefeilte Licht- und Tontechnik bei. Regisseur Duczek ist es gelungen 90 Akteure, davon über 30 Kinder, auf der Bühne zu einer Einheit zu formen: „Wir alle sind die Burgbühne!“ |
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Berichte zur "Rose 2013"
„Rose von Dilsberg“ ruft ihr Volk
Mythos „Rose“ bewegt Generationen War ein Gedichtband die Vorlage für Hottenroths „Rose“?
Dilsberger Rose wächst und gedeiht Dilsberg steht im Bann der Rose Spektakulum rund um die Rose "Rose von Dilsberg" - Stimmen zur Neufassung Geige kommt für die "Rose" aus Sylt Burgbühne überreicht Scheck an Kinderhospiz Sterntaler |
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Impressionen von Spielszenen
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Helfer:
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Regie: Alfons Duczek |
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Technischen Leiter: Björn Feuerstein |
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Bühnenbau: Klaus Lehr, Rudolf Ohlhauser und Ernst Damaschek |
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Lichttechnik & Ton: Benjamin Zeidler & André Wolf |
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Am Mischpult: Simon Emmerich |
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Musikalische Bearbeitung: Nicolai Sommer |
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 Maske-Team: Michaele Emmerich, Claudia, Sandra und Janina Kücherer, Manuela Wesch und Waltraud Kell |
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Tanz: Katrin Bidmon Regieassistentin: Tanja Emmerich |
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Kostümbildnerin: Uschi Ess |
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Elfen und Trolle |
Texte: boe Bilder: bz |
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